Missa sub titulo Sancti Francisci Seraphici (Franziskus-Messe) D-Dur MH 826 "Franziskus-Messe" (1803)

Joseph Haydns jüngerer Bruder Michael wirkte über 40 Jahre als Hofkomponist und Konzertmeister am erzbischöflichen Salzburger Hof, für den er die meisten seiner Werke komponierte. Die Franziskus-Messe dagegen entstand 1803 im Auftrag des Kaiserlichen Wiener Hofes, anlässlich des Namenstages von Kaiser Franz I. Bereits zwei Jahre zuvor hatte dessen Gattin Marie-Thérèse eine große Messe mit Graduale, Offertorium und Te Deum für ihren eigenen Namestag bestellt (Missa sub titulo Sanctae Theresiae, CV 50.328). Beide Messen, insbesondere die Franziskus-Messe, unterscheiden sich von den anderen, bescheidener dimensionierten Spätwerken Haydns vor allem durch ihren Umfang und ihr ungewöhnlich großes instrumentales Aufgebot. In seiner Begeisterung für den hohen Anlass übertraf Haydn sich selbst in der Behandlung der zur Verfügung stehenden Mittel und deckte einen Reichtum an Techniken und Klangfarben auf, der in seinem Werk einzigartig ist.